Mittwoch, 4. Januar 2017

... führt der Heiratsantrag: Svenja & Tobias

Wenn ich Euch erzähle, dass der erste Schritt bei diesem Paar IMMER Svenja vorbehalten war: erster Anruf, erster Kuss, Zusammenziehen, Hausbau – alles durch Svenja forciert. Dann könnt Ihr mal raten, liebe Leser, wer von beiden den Heiratsantrag gemacht hat....

Tobias HÄTTE das zum Anlass nehmen KÖNNEN, auch mal die Zügel in die Hand zu nehmen. Gerade der Heiratsantrag ist ja auch traditionsgemäß eigentlich Männer-Aufgabe.
Das wollte frau ihm auch überhaupt nicht streitig machen. Aber alle Hinweise a la „Ich möchte keinen Schachtelkranz“ blieben folgenlos. Sogar ein ausführliches Gespräch während eines Urlaubs am Gardasee über ihre Trauung und Hochzeit und welche Vorstellungen sie dazu hatten, brachte ihn nicht in die Startlöcher. Obwohl das der perfekte Abend gewesen wäre. Er hatte das sehr wohl auch bemerkt und in dem Moment tatsächlich intensiv die Magie des Augenblicks verspürt, seine Gedanken aber leider nicht laut geäußert in Form einer wohl formulierten und sehnlich erwarteten Frage.
Also dachte sich Svenja: „Selbst ist die Frau!“. Um ihm nicht die Tour zu vermasseln, setzte sie ihm aber zunächst noch ein dreimonatiges Ultimatum. So lange würde sie warten.

Tobias hatte im Vorfeld schon länger darüber nachgedacht. Die wildesten Geschichten hatte er sich überlegt, wie er seinen Heiratsantrag gestalten wollte. Und dabei war er immer an seinen eigenen Ansprüchen gescheitert und hatte keinen Gedanken zu Ende gebracht, weil er mit keinem Ansatz zufrieden gewesen war. Man könnte auch sagen: Er hat sich einfach nicht getraut und das Thema erfolgreich vor sich hergeschoben… über das Ultimatum hinaus.
Genau das war vermutlich Svenjas eigener Fehler. Denn wer gesagt bekommt: „Wenn Du mir innerhalb der nächsten drei Monate keinen Heiratsantrag machst, dann mache ICH Dir einen“ – der kann sich natürlich getrost zurücklehnen und abwarten. Der muss ja dann nur noch JA sagen.

So geschehen nach Ablauf der drei Monate an ihrem 11. Jahrestag. Da hat dann Svenja ihrem Mann mal eben gezeigt, wie ein Heiratsantrag geht: Man verfasst die gesamte Liebesgeschichte als Brief, alles was man zusammen gemacht und durchgestanden hat. Dann kocht man zur Feier des Tages etwas sehr Besonderes. Und dann liest man abends den Brief vor, weint dabei die ganze Zeit und fragt am Ende „willst Du mich heiraten“. Wenigstens wusste Tobias, dass man darauf mit Ja antwortet…
Im Nachhinein behauptet er: „Am Gardasee hatte ich noch gedacht, dieses Jahr mache ich das noch.“ Er hatte nur versäumt, das Svenja auch mitzuteilen. So war es nicht mehr dazu gekommen.
Es gibt allerdings auch Menschen, die saßen während der Trauzeremonie vorn mit am Tisch, direkt neben dem Bräutigam (auch Trauzeuge genannt), die sind der festen Überzeugung: „Die Hochzeit würde noch immer nicht stattfinden, wenn Svenja hätte auf Tobias Antrag warten müssen.“



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