Montag, 23. Januar 2017

... führt der Heiratsantrag: Anna & Florian

Bei Anna war der Verdacht schon länger aufgekommen, dass sie mit DEM MANN ZUM HEIRATEN zusammenlebt. Und weil Anna immer sagt, was sie denkt, wurde auch mal die Frage formuliert, warum ER denn NICHT fragt.
Viel konnte also nicht schiefgehen, als Florian sich überlegte, einen Verlobungsring auszusuchen und mit London als Annas absoluter Lieblingsstadt den geeigneten Ort zu wählen für seinen Heiratsantrag.

Anna ist die Richtige, es passt einfach, das wusste Flo ebenfalls schon immer. Das mit Anna, das war nie „irgendeine Beziehung“. Und der Zeitpunkt war eines Tages einfach da, zu dem auch er sich eine Heirat gut vorstellen konnte.
Ihm wähnte ein Antrag auf der Tower-Bridge – auf Candlelight-Niveau, wie es seine Art ist, die Anna an ihm so schätzt (wenn auch in diesem Fall ohne Kerzen). Von ihren Freundschaftsringen wusste er sogar noch ihre Ringgröße für die Online-Bestellung. „Ich kann mir nicht viel merken“, darf ich ihn zitieren, „aber die wirklich wichtigen Dinge immer…“.

Nun hatte Florian nicht damit gerechnet, dass auf der Tower-Bridge noch andere Leute sein würden. Auch bei allen anderen Sehenswürdigkeiten… überall Touristen! Also trug er den Ring die ganze Zeit mit sich herum und traute sich einfach nicht, an keinem Ort in ganz London.
Das Vorhaben wurde also verlegt auf das Hotelzimmer und den Abend. Gut, es hätte eine schöne Gelegenheit gegeben während des Abendessens, als nämlich Anna ihn darauf ansprach, was es denn nun eigentlich mit diesem Paket auf sich habe, das eine Zeit lang bei ihnen in der Küche gelegen hatte und bei dem sie mehrfach neugierig nachgefragt hatte und auf London vertröstet worden war. Aber der Hotelzimmer-Entschluss in angestrebter Zweisamkeit war nun einmal gefasst.
Wohlweislich wurde dafür auf dem Rückweg noch Bier eingekauft, womit Flo sich auch noch Ärger mit Anna einhandelte, die es reichlich merkwürdig fand, dass man sich im Urlaub zwei Bierdosen mit auf’s Zimmer nehmen musste.
Nach seiner Rede und ihrem „Dein Ernst?“ (und einem JA), verstand sie aber und war sehr froh über diese Umsichtigkeit, denn so konnte auf das Ereignis angestoßen werden.
In diesem Fall war also auch ihr Florian eher Teelicht-und-Dosenbier-mäßig unterwegs – das passte aber auch besser zu dem inzwischen angelegten Schlabberlook,… und alles andere hätte ihn beim Einkauf ja nur verraten.

 
 
 

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